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Gemeinsame Pressemitteilung des SHGT und der KVSH: SHGT und KVSH arbeiten zusammen für bessere ärztliche Versorgung im ländlichen Raum

Kiel/Bad Segeberg, 15. September 2011 – Der Schleswig-Holsteinische Gemeindetag (SHGT) und die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) sind eine strategische Partnerschaft eingegangen, um künftig gemeinsam gegen den Ärztemangel vorzugehen. Ziel ist es, die ambulante Patientenversorgung speziell im ländlichen Raum zu stärken und die Landgemeinden für Nachwuchsmediziner und ihre Familien noch attraktiver zu machen.

SHGT und KVSH hatten alle Bürgermeister, Amtsvorsteher und leitende Verwaltungsbeamte der Landgemeinden zu zwei Kommunalkonferenzen in Tarp und Bad Segeberg eingeladen. Dort wurde über die lokale Versorgungssituation und Voraussetzungen einer ärztlichen Niederlassung informiert. 

Das Versorgungsproblem in den ländlichen Gemeinden wird sich in den kommenden Jahren verschärfen. Mehrere hundert Ärzte werden altersbedingt in den Ruhestand gehen, viele finden schon jetzt keinen Nachfolger. SHGT und KVSH arbeiten darum noch enger zusammen: „Wir müssen dafür sorgen, dass es für junge Mediziner wieder attraktiv wird, als niedergelassener Arzt im ländlichen Raum zu arbeiten“, sagte Dr. Ingeborg Kreuz, Vorstandsvorsitzende der KVSH. „Junge Ärztinnen und Ärzte lassen sich vor allem dort nieder, wo es Kindergärten und Schulplätze gibt, wo eine Infrastruktur und gute Verkehrsanbindungen vorhanden sind“, betonte Kreuz.

„Landärzte darf es nicht nur im Fernsehen geben. Medizinische Versorgung ist unverzichtbar, damit die Gemeinden für Familien und Wirtschaft attraktiv bleiben. Kommunen können die Veränderungen im Gesundheitswesen aber nicht alleine auffangen“, sagte Jörg Bülow, Geschäftführendes Vorstandsmitglied des SHGT und ergänzte: „Wir brauchen ein wirkungsvolles gemeinsames Vorgehen von Kommunen und Kassenärztlicher Vereinigung, aber auch bei der Ausbildung der Ärzte, um die drohende Verschlechterung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum abzuwenden.“ Er verlangte, der Bund müsse das geplante Gesetz zur Sicherstellung der Versorgung schnell verabschieden.

Dass sich kommunales Engagement auszahlt, zeigen schon heute verschiedene Beispiele vor Ort: Die Gemeinde Joldelund im Kreis Nordfriesland investierte in ein nagelneues Ärztehaus und fand mit viel Kreativität einen neuen Arzt.

In Pahlen in Dithmarschen baute man ein gemeindeeigenes Gebäude zu einer Praxis um und lockte einen Arzt mit einer attraktiven Miete. In Maasholm im Kreis Schleswig-Flensburg kaufte die Gemeinde die Räumlichkeiten einer ehemaligen Bank und richtete dort ein Arztpraxis ein. Und in St. Michaelisdonn in Dithmarschen, wo in den kommenden Jahren mehrere Ärzte in den Ruhestand gehen, wirbt der Bürgermeister mit einer verlässlichen Kinderbetreuung, guter Schulanbindung, abwechslungsreichen Freizeitangeboten und regenerativer Energie.

Mit einer Selbstdarstellung auf der Homepage der KVSH haben die Gemeinden die Möglichkeit, niederlassungswillige Ärzte auf sich aufmerksam zu machen und über kommunale Anreize zu informieren. Darüber hinaus können sie Angaben über den Ort und Umgebung, Hinweise zu Kinderbetreuung und Schulen sowie Informationen über Leben und Freizeit kostenlos in das Portal einstellen. Eine Praxisbörse gibt zudem einen Überblick über freie Arztsitze in den Regionen.

SHGT und KVSH forderten aber auch das Land auf, künftig mehr für den Erhalt der flächendeckenden ärztlichen Versorgung zu tun. „Während andere Bundesländer Förderprogramme in Millionenhöhe auflegen, sieht die Landesregierung ihre Rolle bisher nur als Moderator und Koordinator. Im gemeinsamen Kampf gegen den Ärztemangel ist das eindeutig zu wenig“, so Kreuz und Bülow.

Gesprächspartner für die Medien:
 

SHGT                                                              

Jörg Bulow

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied

Tel. 04 31 / 57 00 50 – 50

E-Mail: info[at]shgt.de

KVSH

Marco Dethlefsen

Pressesprecher

Tel. 0 45 51 / 88 33 81

E-Mail: marco.dethlefsen[at]kvsh.de